Tabakmühle bzw. Poppitzer Mühle
1766
Konzessionsurkunde zum Betreiben einer Tabakmühle im Hinterhaus Poppitz
Nr. 7 wird erteilt
1774
öffentliche Versteigerung der Mühle, Eigentümerwechsel
1802
Eigentümerwechsel, Umstellung der Produktion auf Verarbeitung von Farbholz, Einbau einer Lederwalke
1809
Eigentümerwechsel, Umstellung auf Bleiweißfabrikation
1865
Mühle brennt vollständig ab und wird nicht wieder aufgebaut
Bäckermühle (Beisertmühle)
1455
als “Stegmühle” erwähnt (wegen ihrer Lage an einer kleinen Fußgängerbrücke über den Mühlgraben)
1519
Mühle abgebrannt, anschl. kauft Herzog Georg der Bärtige (reg. 1500-1539) das Grundstück von der Dresdner
Bäckerinnung ab und lässt die Gebäude neu errichten (Funktion nun als Hofmühle)
1521
Aufnahme der Produktion als Mehl-Mahlmühle, gemeinsam mit der gegenüberliegenden, ebenfalls neu errichteten
“Fürstenmühle”, die nun den Titel “Hofmühle” trägt,
beide Mühlen nutzen jetzt einen extra für sie verlegten, gemeinsamen Mühlgraben mit einem Gefälle von
ca. 4 Metern, diese Fallhöhe lässt nun an dieser einzigen Stelle im Mühlgraben die Anwendung der effektiveren
oberschlächtigen Wasserräder zu, im Mühlhof hat jetzt die Mühlenvogtei ihren Sitz
1568
jetzt als “Beckenmühle” (Bäckermühle) bezeichnet
1624
das Schankrecht ist im Besitz der Mühle
1679
lt. der Weckschen Chronik hat die Mühle 7 Mahlgänge (damals also auch 7 Wasserräder)
1777
die Dresdner Weißbäckerinnung wird Pächter dieser Hofmühle
1865
Bäcker- und Hofmühle gehen aus staatlichem Besitz in Privatbesitz des Advocaten Oscar Gottlieb Beisert über
1927
Still-Legung der Mühle, Übernahme durch den Berliner Kaufmann, Mühlenbesitzer und Getreidehändler Kurt Kampfmeyer
(Kampfmeyerkonzern), Entfernung der veralteten Mühlentechnik,
1935
Abbruch des Mühlhofes, Umbau der Mühle zu einem Wohn- und Geschäftshaus mit Restaurant
1937
Entzug der Wasserkraft durch Schließung des Weißeritzmühlgrabens
1945
vollständig zerstört, später abgetragen
Hofmühle (Beisertmühle)
1400
(um) als “Fürstenmühle” erwähnt
1521
Aufnahme der Produktion als Mehl-Mahlmühle, gemeinsam mit der gegenüberliegenden, ebenfalls neu errichteten
“Stegmühle”, die nun die offizielle Bezeichnung “Hofmühle” trägt, (weiter wie Bäckermühle)
1537
Mühle abgebrannt, Wiederaufbau nach zwei Jahren
1818
Abbruch und Wiederaufbau im gleichen Jahr durch Landbaumeister Barth und Hofmaurermeister Oeser
1865
Hof- und Bäckermühle gehen aus staatlichem Besitz in Privatbesitz des Advocakten Oscar Gottlieb Beisert
1927
Still-Legung der Mühle, Übernahme durch den Berliner Kaufmann, Mühlenbesitzer und Getreidehändler Kurt Kampfmeyer
(Kampfmeyerkonzern), Entfernung der veralteten Mühlentechnik, Erzeugung von elektrischen Gleichstrom durch zwei
Turbinen für das Wohnhaus Annenstraße 30 sowie für das “Restaurant zum Mühlhof” bis zur Schließung des
Weißeritzmühlgrabens
1937
Entzug der Wasserkraft durch Schließung des Weißeritzmühlgrabens
1945
vollständig zerstört, später abgetragen
Kuttelhof
1474
errichtet als Schlachthaus für die Dresdner Fleischerinnung, freistehendes Gebäude, noch ohne die späteren
seitlichen Anbauten
1872
(um) Einstellung des Betriebes und Verlagerung in den 1873 neu eröffneten “Zentralen Schlachthof und Viehmarkt”
an der Leipziger Straße
1881
Abbruch und Überbauung mit Wohngebäuden
Silberhammer (Münze)
Anf. 17. Jh.
Nachfolgebau (räumliche und produktionstechnische Trennung) der alten Münze, die sich in Schlossnähe an der Elbe
befand, 2 unterschlächtige Wasserräder, Vorprägung (Vorarbeiten zur fertigen Prägung) von Silbermünzen und Medaillen
1803
Neubau mit einem unterschlächtigen Wasserrad
1887
Einstellung des Betriebes
1898
Abbruch im Zuge der Niederlegung des gesamten Quartiers zwischen Gerbergasse und Ostra-Alle für den Bau des
neuen Schauspielhauses
Eisenhammer, Glashütte, Schleif- und Poliermühle
1632
(um) Eisenhammer mit 2 unterschl. Wasserrädern errichtet
1697
(ca.) Umbau bzw. Errichtung einer Glashütte mit Polier- und Schleifmühle
durch den Universalgelehrten E. W. von Tschirnhaus
1698
Gründung der “Kurfürstlich Sächsischen Glashütte”
1706
Stillstand wegen Zerstörung im Nordischen Krieg (1700-1721)
1723/1725
abgebrannt/Wiederaufbau
1753
vermutl. völliger Stillstand der Produktion
1764
Umbau zur sog. “Hofpatientenburg” (Krankenhaus für Hofbedienstete)
1860/62
Abbruch und Neubau von Wohngebäuden, 1945 zerstört
1991-96
Neubau Hotel an gleicher Stelle
Tabakmühle 2
1779
durch Friedrich Mahler angelegt, weitere Einzelheiten unbekannt, vermutl. nur wenige Jahre in Betrieb,
Wasserkraftnutzung bis in das 19. Jh., Zweck unbekannt
Marmorschneidemühle
1755
(ca.) Anlegen einer sog. “Marmorhütte” auf dem gegenüberliegenden Grundstück der Nudelmühle durch den italienischen
Maler und Bildhauer Andrea Salvatore die Aglio, ein Göpelwerk diente hier über zwei Jahrzehnte lang zum Schleifen und
Sägen von Marmorblöcken, die beim Bau der Hofkirche benötigt wurden, die Wasserkraft des Weißeritzmühlgrabens blieb
dabei ungenutzt
Schmelzmühle
1582
auf dem Gelände des bis dahin bestehenden Vorwerkes “Klein-Ostra” wird eine Schmelzhütte zur Erzeugung
und Verarbeitung von Kupfer in Betrieb genommen
1586
Einstellung des Betriebes
1606
Kurfürst Christian II. (reg. 1591-1611) befielt, auf der “Schmelz” eine Mahlmühle einzurichten (daher die Bezeichnung der
Mühle), mit der Wasserkraft des Mühlgrabens werden zwei Gänge, div. Drehbänke sowie ein Schleif- und ein Stampfwerk
zur Herstellung von Schmirgel betrieben
1706
zerstört im Nordischen Krieg, sofort Wiederaufbau (aus taktischen Gründen in Holz),
war Getreidemahlmühle, Brettschneide, Schleif-, Polier,- Gewürz- und Graupenmühle, sowie Farbholzraspel einschl. Poch-
und Stampfwerk
1848
Mühle durch Brand zerstört, anschl. Wiederaufbau
1860
(um) vermutlich Einstellung des Mühlenbetriebes, jetzt Speditionsgeschäft, später Feuerwehrgerätefabrik
1899
Abbruch des Mühlengebäudes wegen Ausbau der Devrientstraße, Wohnhaus 1945 zerstört
Dt. Mühlengesellschaft
Wolfgang Müller
2 0 2 4
Die
nachstehenden
Fotos
aus
dem
Archiv
der
Stadtentwässerung
Dresden
GmbH
wurden
für
meine
Website
freundlicherweise
von
Herrn
Frank
Männig,
Leiter
Kanal-
netzbetrieb,
zur
Verfügung
gestellt.
Herzlichen Dank dafür!
Die
Betongewölbe
des
ehemaigen
Weißeritzmühlgrabens
an
der
Ostra-
Allee,
auf
Höhe
Herzogin
Garten.
Das
von
hier
aus
unter
der
Ostra-
Allee
querende
Gewölbe
zur
ehemaliger
Nudelmühle
bzw.
heuti-
gen
Theaterwerkstätten,
wurde
am
24.04.2018 mit Mörtel verfüllt.
Chronologie 2
© Wolfgang Müller
Mühlgraben auf
heutigem Stadtplan
Mühlgraben auf
Stadtplan 1849
Hofschlachthaus
unbekannt
Errichtung vor 1500 als Schlachthaus des Dresdner Hofes am Weißeritzmühlgraben
1587
Betrieb eingestellt
1597
Umbau zum Wohngebäude für die Hofmühle
Stadtschlachthaus
1571
errichtet am Weißeritzmühlgraben als Schlachthaus für die auswärtigen, nicht der Dresdner Innung
angehörenden Fleischer
1874
Abriss gemeinsam mit der Damm-Mühle
Damm-Mühle
1324
erstmals erwähnt, vermutlicher Standort am Anfang der „Kleinen Plauenschen Gasse“ am „See“
1437/40
erwähnt als “Thammollers möle vor dem Wilischen thore an dem sehe gelegin”
1445
durch Überschwemmung zerstört
1498
liegt noch wüst
1512
Simon Hase bewirtschaftet die neu aufgebaute Mühle, Standort jetzt am (Weißeritz-) Mühlgraben
1527
Der Rat der Stadt Dresden kauft die Mühle
1568
Der Rat der Stadt Dresden verkauft die Mühle an den Dresdner Hof
1765
Der Dresdner Hof verpachtet die inzwischen sehr baufällig gewordene Mühle mit vier Gängen und einem
Brettschneidegatter an die Dresdner Bäckerinnung
1773(?)-76
Neubau durch die Dresdner Bäckerinnung in der bis zum Abbruch bestehenden Form, ersatzloser Abbruch des
Brettschneidegatters
1874
Verkauf der Mühle an die Buchdruckerei von B.G. Teubner, anschl. Abbruch der Mühle und Neubau eines
Druckereigebäudes an gleicher Stelle
Neues Hofschlachthaus
1606
errichtet als Ersatz für das alte, 1597 aufgegebene Hofschlachthaus bei der Hofmühle
1720
Schankstätte, später umgebaut
1893
abgebrochen
Alte Pulvermühle
unbekannt
Entstehungszeit und Standort
1573
(ca.) bei der Erweiterung der Festungswerke beseitigt
Krötenmühle
1440
Erwähnung, Produktion unbekannt
1573
(ca.) bei der Erweiterung der Festungswerke beseitigt
Nudelmühle
1773
errichtet als Wohnhaus mit angesetztem Mühlengebäude durch Baumeister Johann Gottfried Lohse, im Auftrag von
Antonio Bertoldi, italienischer Schauspieler i.R. (Harlekin), Vermahlung von Weizen zur Herstellung und zum Vertrieb
von “Maccaronies” (Nudeln) im eigenen Haus, Wasserradantrieb
1793
Sohn Andreas Bertoldi führt nach dem Tod des Vaters die Geschäfte weiter
1832
letzter Nachfolger Anton Bertoldi stirbt als Arrestant auf der Festung Königstein
Ende der Nudelfabrikation, anschl. versch. Nutzung
1854
der Stahl- und Modellschmied Joseph Carl Bär übernimmt das Anwesen für seine Niederlassung
1880
(ca.) kleine Schankwirtschaft “Zur alten Nudelmühle” eröffnet im Hauptgebäude
1913
Abbruch des gesamten Komplexes und Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an gleicher Stelle
1945
Gebäude ausgebombt, Ausschank im EG interimsmäßig bis 1972
1972
Abbruch der Ruine, dabei Bergung von zwei Sandsteinreliefs und Einlagerung in der Zwingerbauhütte
Lockwitz
Mahlen in einer
Bockwindmühle