Archäologische Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Herzogin Gartens ab Frühjahr 2013
Archäologisches
Grabungsgebiet
"
Herzogin
Garten
",
Juni
2014,
Abschnitt
1
oben
bei
der
Hertha-Lindner
Straße
und
Abschnitt
2
anschließend
zur
Straße
“Am
Herzogin
Garten”,
Blick
Richtung
Postplatz.
Vorn
die
Grundmauern
mit
erhaltenem
Kopfbau
der
1841
errichteten
und
1945
zerstörten
Orangerie.
Rechts
die
Fläche
mit
freigelegten
Grundmauern der ehemaligen Gewächshäuser aus dem 19. Jahrhundert. Mittig der hier bis 1906 durchfließende Weißeritzmühlgraben blau hervorgehoben.
Foto
von
Peter
Haschenz
aus
Übigau,
Er
ist
Hobbypilot
und
besitzt
eine
umfangreiche
Sammlung
brillanter
Luftaufnahmen
unserer
Stadt
und
darüber
hinaus.
Diese
können
bei
ihm
käuflich
erworben werden.
Archäologische Grabungen 2013 auf dem Gelände des Herzogin Gartens Abschnitt 1
Wie vermutet, kam dabei der 1906 hier verfüllte Weißeritzmühlgraben wieder an´s Tageslicht
Bevor
im
ehemaligen
Herzogin
Garten
ab
2014
zwei
komplexe
Bauvorhaben
entstehen
können,
wurden
umfangreiche
archäologische
Grabungen
durchgeführt.
Dabei
kam
im
Mai
2013
ein
kleiner
Teil
der
Ufermauern,
2014
jedoch
ein
größerer
Abschnitt
des
ehemaligen
Weißeritzmühlgrabens
wieder
ans
Tageslicht.
Dieser
Dresdner
Wasserlauf
floss
bis
1906
noch
offen
durch
den
Herzogin
Garten.
Infolge
des
geplanten
neuen
Schauspielhauses
gegenüber
dem
Zwinger,
mussten
dort
das
gesamte
Quartier
ehemaliger
Gerberhäuser
sowie
u.a.
auch
der
einstige
Silberhammer
weichen.
Damit
verschwand
hier
schrittweise
von
1905
bis
1907
auch
der
Weißeritzmühlgraben,
der
nun
in
Betongewölben
unter
den
Arkaden
des
Schauspielhauses
bzw.
des
Gehweges
entlang
der
Ostra-Allee
geführt
wurde.
Diese
Gewölbe
retteten
1945
vielen
Menschen
das
Leben und sind noch heute vorhanden.
Das
alte
Bett
des
Mühlgrabens
wurde
anschließend
verfüllt.
Bei
den
nunmehr
erfolgten
Archäologischen
Grabungen
konnte
im
Abschnitt
1
an
der
Hertha-Lindner-Straße
ein
kleiner
Teil
dieses
ehemaligen
Mühlbaches
freigelegt
werden.
Deutlich
ist
auf
den
Fotos
die
nach
1906
erfolgte
kleine
Überbauung
des
Grabens
zu
sehen.
Alle
freigelegten
Ufermauern
zeigen
eine
Verbreiterung
nach
oben,
wurden
also
wegen
dem
zu
erwartendem
Druck
der
umgebenden
Erdmassen
und
der
damit
verbundenen
Einsturzgefahr,
trapez- bzw. wannenförmig angelegt. Diese Mauern wurden im Juli 2014 bei den geplanten Teifbauarbeiten beseitigt.
Der
ursprüngliche
Verlauf
des
später
als
“Weißeritzmühlgraben”
bezeichneten
Dresdner
Mühlbaches
erstreckte
sich
über
das
heutige
Zwingergelände
bis
zur
Elbe.
Aufgrund
der
Erweiterung
der
alten
Festungswerke
musste
dieser
Wasserlauf
um
1573
dort
beseitigt
und
in
westliche
Richtung
neu
verlegt
werden.
Nun
floss
er
aus
Richtung
Süden
kommend
durch
das
Gerberviertel
und
über
den
knapp
zwei
Jahrzehnte
später
angelegten
Herzogin
Garten
zur
Elbe.
Der
gerade
weiterführende
Verlauf
des
Mühlgrabens
Richtung Ostragehege zur Weißeritz, scheint erst um 1632 im Zusammenhang mit dem dort befindlichen Eisenhammer verwirklicht worden zu sein.
Es
wird
vermutet,
dass
die
im
Herzogin
Garten
vorgefundenen
Ufermauern
des
Mühlgrabens
aus
Sandsteinquadern
der
um
1573
beseitigten
Festungswerke
bestehen.
Ein
Indiz
dafür
könnten
die
ungewöhnlich
vielen,
z.T.
dicht
beieinander
befindlichen
Steinmetzzeichen,
in
den
Steinen
sein.
Diese
alten
Relikte
werden
die
einzigen
sein,
die
in
einem Lapidarium für die Nachwelt erhalten werden. Sie wurden inzwischen aus dem Mauerverband herausgebrochen.
An
dieser
Stelle
herzlichen
Dank
dem
Landesamt
für
Archäologie
Sachsen,
hier
besonders
Herrn
Dr.
Thomas
Westphalen,
Leiter
der
Abteilung
II
-
Archäologische
Denkmalpflege,
dem
Referenten
für
Öffentlichkeitsarbeit,
Herrn
Dr.
Heiermann,
der
Grabungsleiterin
Abschnitt
1,
Frau
Schöne
und
dem
Grabungsleiter
Abschnitt
2,
Herrn
Zakrozinsky, für ihre großzügige Unterstützung meines Anliegens auf dem Gebiet des ehemaligen Herzogin Gartens.
Öffentliche Führung über das Grabungsgebiet “Herzogin Garten Abschnitt 2”am 25.Juni 2014
Die unteren drei Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung einer Bilderserie von Jürgen Naumann entnommen.
Presse- und PR-Büro JÜRGEN NAUMANN, FREIER JOURNALIST/ PR-Berater, Bürgerstraße 52, D-01127 Dresden,
TELEFON (0351) 858 77 01, FUNK 01578849 60 35, FAX (0351) 84 38 98 09, E-MAIL info@pressebuero-naumann.de
Internet: www.pressebuero-naumann.de, Recherche + Redaktion, Layout + Foto + Text Marketing/ Eventmarketing, Kontakte + Konzepte,
Seminare + Pressebetreuung, Stadtteilführungen + Vorträge
Fazit:
Das
archäologische
Grabungsgebiet
„Herzogin
Garten“
brachte
wie
erhofft
den
ehemaligen
Verlauf
des
bis
1906
hier
hindurchfließenden
Weißeritzmühlgrabens
wieder
ans
Tageslicht.
Zum
größten
Teil
auf
dem
zweiten
Abschnitt,
wurde
der
nach
1906
hier
verfüllte
Wasserlauf
mit
seinen
Ufermauern
aus
Sandsteinquadern
wieder
freigelegt.
Überraschend
zeigten
sich
dort
sehr
viele
Steinmetzzeichen,
oftmals
eng
beieinander.
Da
bei
den
Untersuchungen
kein
Vorgänger
des
Mühlgrabens
hier
festgestellt
werden
konnte
wird
vermutet,
dass
diese
Steine
aus
den
um
1573
beseitigten
Festungswerken
entlang
des
heutigen
Zwingers
zum
Schloss
hin
bestehen
und
neu
verwendet
wurden.
Man
kann
also
davon
ausgehen,
dass
die
vorgefundenen
Ufermauern
mit
der
Hindurchführung
des
Weißeritzmühlgrabens
vor
440
Jahren
entstanden.
Teilweise
wurden
sie
jetzt
in
einem
verhältnismäßig
gutem
Zustand
vorgefunden,
teilweise
sind
Schäden,
vorwiegend
im
Sohlebereich
zu
finden,-
verursacht
infolge
Verschiebungen
im
oberen
Mauerbereich durch den anliegenden Druck der umgebenden Erdmassen.
Die
Freilegung
des
ehemaligen
Mühlgrabengewölbes
unter
der
1841
errichteten
Orangerie
musste
vorerst
unterbleiben.
Von
außen
sind
deutliche
Schäden
zu
erkennen,
die
vermutlich
durch
Sprengbomben
entstanden
sind.
Sollte
das
Gebäude
wiedererrichtet
werden,
müsste
auch
dieser
kleine,
letzte
Abschnitt
des
Mühlgrabens
zur
Untersuchung
freigelegt werden.
Für
die
meisten
Dresdner,
die
sich
für
unsere
Stadtgeschichte
interessieren
ist
es
traurig
und
schmerzlich
zugleich,
dass
auch
dieses
jahrhunderte
alte
Relikt
nicht
erhalten
werden
konnte.
Durch
die
Entnahme
der
Sandsteinblöcke
mit
Steinmetzzeichen
ist
es
bereits
teilweise
demoliert,
andere
Teile
wie
die
Treppe
zum
Mühlgraben
mussten
einer
Abwasser-
und
Heizungstrasse
gänzlich
weichen.
Es
bleibt
abzuwarten,
inwieweit
der
Bauherr
bereit
ist,
einen
kleinen
Teil
dieses
alten
Dresden
in
seinen
Neubau
zu
integrieren.
Wolfgang Müller
Dresden im August 2014
© Wolfgang Müller
Blick auf den neu entstehenden Park und die wieder aufgebaute Orangerie.
Die langen Wasserbecken sollen den ehem. W´mühlgraben symbolisieren.
Angeschnittenes Mühlgrabengewölbe in Stampfbeton errichtet um
1907, Gehweg Ostra-Allee, Ecke Herta Lindner-Straße,
Unten:
“Journalistische Kostbarkeit”
vom Herzogim Garten
- bitte anklicken -
und doch wieder verloren
W. Müller, 2017
Quelle: PIH/DNN vom 17.07.2018
Ausgrabungen auf dem Gelände des ehemaligen Herzogin Gartens 2013/14
Der Dresdner Weißeritzmühlgraben
© Wolfgang Müller